Hell’s Mouth auf der Llŷn Peninsula
Die Llŷn Peninsula im Norden von Wales gehört nicht nur landschaftlich zu meinen Highlights in Wales – sondern bietet darüberhinaus eine Fülle an Mythen und Legenden. Hier hat beinahe jeder Stein eine eigene Geschichte, die es zu erzählen lohnt. Das klingt übertrieben? Vielleicht, aber wir sprechen uns wieder, wenn Sie dort gewesen sind.
Nehmen wir zum Beispiel eine Bucht mit dem Namen Hell’s Mouth. Das Meer schimmert grün, türkis, grau oder dunkelblau – je nach Sonneneinfall. Bei Sturm verwandelt sich die See in ein tosendes Ungeheuer, das brüllend seine gierigen Zungen auf den Sand wirft, um sich zu holen, was ihm gehört. Ein feiner Sandstrand erstreckt sich unterhalb der Felsen, über denen der Strandwanderer grüne Hügel und vereinzelte Cottages sieht. Möwen ziehen ihre Kreise und im Sommer verströmt Heidekraut einen Duft von Holz und Honig.
Die romantisch pittoreske Abgeschiedenheit dieser einmaligen Landschaft am Ende einer Landzunge hat schon die Keating Schwestern in den 30iger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts fasziniert. Sie kauften das Cottage Plas yn Rhiw, heute ein bezauberndes Anwesen des National Trust. Allein die Gartenanlage ist einen Tagesausflug wert. Dazu mehr in einem anderen Artikel 🙂
William Bingley (1774 – 1823) schrieb im 18. Jahrhundert über Hell’s Mouth:
„I never saw a place which presented so favorable an appearance, and was at the same time so much dreaded by the mariners, as the present. It is the very end of the promontory, and from point to point is supposed to measure about eight miles… from whatever quarter the tide flowed, the upper current here always came into the mouth of this bay; and from whatever quarter the tide flowed, the upper current here always sets inwards!“ (Dewi Roberts (edit): A Llŷn Anthology, 2008)
Aufgrund dieser widrigen Strömungsverhältnisse kam es zu zahlreichen Schiffsunglücken in der Bucht, die so ihren Namen erhielt.