Beddgelert – im Herzen von Snowdonia
Das idyllische Postkartendorf Beddgelert liegt südlich des Snowdon in einem grünen Tal. Der Glaslyn fließt in seinem steinigen Bett mitten durch das Dorf und kann bei starken Regenfällen schon mal gefährlich über die Ufer treten. Ich war fast immer an warmen Sommertagen dort und habe meinen Wagen auf dem großen Parkplatz am Dorfrand abgestellt. Von diesem Parkplatz führt ein Wanderweg direkt auf den Moel Hebog, von dem man einen grandiosen Blick über das Tal hat.
Nach einer Bergtour sollte man sich Zeit für einen Rundgang durch das Dorf nehmen. Das hübsche Dorf inspirierte schon 1958 die Produzenten des Hollywood Streifens „The Inn of the Sixth Happiness“. Der Film spielt in China und Ingrid Bergmann, Curd Jürgens und Robert Donat agieren für die Außenaufnahmen vor walisischer Kulisse.
Besonders schön ist ein Spaziergang entlang des Glaslyn, der an den typischen Steinmauern unter tiefhängendem Baumgeäst durch Wiesen, vorbei an St. Marys Church zum Grab von Gelert, dem berühmtesten walisischen Hund führt. Die Legende um den tapferen Hund soll sich ein mythenkundiger Gastwirt im achtzehnten Jahrhundert erdacht haben, um mehr Touristen in den Ort zu locken. Die Überlegung ging auf! Heute pilgern hunderte von Touristen zu Gelerts Grab. Allein der Weg ist so schön, dass man ruhig dorthin spazieren und sich die märchenhafte Geschichte auf den Bronzetafeln anschauen kann.
Beddgelert ist ein Schauplatz in Der Duft der Wildrose.
Die Legende vom tapferen Hund Gelert:
Der Fürst Llywelyn ap Gruffydd hatte einen treuen Hund, Gelert. Eines Tages ließ der Fürst seinen kleinen Sohn in der Obhut des Hundes. Doch als er am Abend zurückkehrte, fand er die Wiege leer und das Fell des Hundes blutverschmiert. In seinem Zorn erschlug LLywelyn den Hund und hörte zu spät das Weinen seines kleinen Sohnes. Der Junge war unverletzt und saß neben einem toten Wolf, den der treue Gelert getötet hatte.