Conwy
A day out in Conwy …
sollte man unbedingt einplanen, wenn man in Snowdonia unterwegs ist. Mein Quartier Gwydir Castle lag zwischen Betws-y-Coed und Conwy, ganz im Norden. Man fährt einfach auf der A470 bis zur Küste, wobei man einen Abstecher nach Bodnant Garden einplanen muss 🙂 Conwy ist ein überschaubares romantisches Küstenstädtchen mit viktorianischen Häusern, malerischem Hafen und einer beeindruckenden Burgruine. Wir fanden einen Parkplatz unterhalb der Burg und spazierten an den alten edwardianischen Mauern vorbei in die Stadt. Am Hafen gab es gleich den ersten Eiscremestand mit Cornish Icecream. Beim Umschauen entdeckten wir the smallest house in Great Britain. Die Tochter meiner Freundin passte noch gut durch alle Türen, für uns wurde es eng. Das Haus wurde aber tatsächlich von Fischern bewohnt – Kajütenfeeling an Land …
Nicht zu bücken brauchten wir uns in Plas Mawr, dem Stadthaus der Wynn Familie aus dem 16. Jhd. Das Wohnhaus wurde restauriert und zeigt schöne Stuckarbeiten, Wappen und den Lebensweg einer einflussreichen walisischen Familie. Die Altstadt von Conwy lädt mit charmanten Ladenfassaden ein und nach einem Rundgang durch die engen Gassen nahmen wir die Burgruine in Angriff.
Edward I. ließ die Burg, die zu den größten in Wales zählt, Ende des 13. Jhd. von James of St. George errichten. Acht Wehrtürme zieren die Ringmauer. Der Burghof ist durch Mauern unterteilt und die Anlage ähnelt der von Caernarfon Castle. Allein der Anblick dieses riesigen Bollwerks löste Furcht aus und ironischerweise wurde die Burg nie angegriffen. 1628 verkaufte die Krone die Burg an den Viscount Conwy. Die Familie ließ die Burg jedoch verfallen und erst 1953 stellte die Stadt das historische Denkmal unter Schutz. Für Kinder ist dort eine Art Schatzsuche angelegt, was der Besichtigung zusätzlichen Reiz verleiht. Von den Türmen hat man einen unvergleichlichen Blick über Stadt und Hafen. Conwy zeigte sich an diesem sonnigen Augusttag von seiner besten Seite.